4. Das Tabernakel

In sparsamer Vergoldung bildet das Tabernakel den Mittelpunkt des Chorraumes.

So nennt man den Aufbewahrungsort für jenes verwandelte Brot, das bei den Eucharistiefeiern übriggeblieben ist. Es kann so jederzeit Kranken und Sterbenden als Wegzehrung gereicht werden.

    • In den Gestalten von Brot und Wein will der auferstandene Christus unter den Menschen gegenwärtig sein, damals wie heute:
      • ,Dies ist mein Leib, dies ist mein Blut...
      • Esst und trinket alle davon...
      • Tut dies zu meinem Gedächtnis."
    • Seit dieser Stiftung hat man solch kostbares Erbe nicht nur bewahrt, sondern immer wieder über dessen Sinn und Inhalt nachgedacht. Ein Beispiel bietet Thomas von Aquin, ein mittelalterlicher Theologe:
      • „Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir. Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier. Sieh, mit ganzem Herzen schenk ich dir mich hin, weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.”

Diesem eucharistischen Thema scheint das Relief auf den Tabernakeltüren zu widersprechen: der Engel Gabriel kündet Maria die Menschwerdung Gottes in ihrem Sohn Jesus an. Im Neuen Testament ist Marias Antwort überliefert: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast." (Lk 1,38)

Nach mittelalterlicher Auffassung wurde der Empfang des Brotes in der Kommunion mit der Verkündigungszene in Beziehung gesetzt: wie Maria durch den Geist Gottes Jesus empfing, so empfängt der Gläubige im Sakrament des Brotes den eucharistischen Christus.

 

Der Innenraum

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